Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Wieso wirkt ein Open-Label-Placebo?

Erstellt von r.ehlers am Montag 29. Juni 2015

Der Placebo-Effekt ist die messbare positive gesundheitliche Wirkung, die der Patient erfährt, wenn er ein Scheinmedikament im Glauben an darin enthaltene Wirkstoffe einnimmt. Jeder kennt den Spruch, dass der Glaube Berge versetzt. Auch der innere Arzt und die Selbstheilungskräfte des Körpers sind keine esoterische Erfindung.

-de.wikipedia.de-

Skulptur „Meilensteine der Medizin“ beim Berliner Walk of Ideas, links das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Jetzt aber beweisen amerikanische Studien, dass die Einnahme solcher Scheinmedikamente auch dann messbare Heilerfolge bringt, wenn dem Patienten bei der Verschreibung ganz klar gesagt wird, dass in den kleinen runden Pillen absolut „nichts drin“ ist, was Wirkungen auslösen könnte, vgl. Barbara Singer, http://www.neopresse.com/wissenschaft/neues-ueber-den-altbekannten-placebo-effekt/ mit den Nachweisen.

Wie soll man sich das bloß erklären? Am verbreiteten Kinderglauben an die Wirksamkeit der Medizin kann es nicht liegen. Schließlich wurde bei diesen Studien, die beste Wirkungen bei fast allen Beschwerden von den Verdauungsstörungen über den schlechten Schlaf bis zu den Depressionen zeigten, ausdrücklich erklärt, dass es sich bei den Tabletten nur um inhaltslose „Dummies“ handelte, also gar nicht um Arzneimittel. Typischerweise sprachen nur Alzheimer-Patienten auf diese Leerveranstaltungen nicht an, vermutlich, weil die ganzen Zusammenhänge nicht mehr verstanden werden konnten. Bei den anderen war es sogar so, dass sie noch nach Erstz fragten, wenn die Fake-Pillen aufgebraucht waren!

Ich denke mir folgende Lösung:

Allein die persönlich Zuwendung zum Hilfesuchenden löst in Inneren des Patienten automatisierte Mechanismen aus, die körpereigene Hilfsmechanismen in Gang setzen. Oft genug fühlt sich der Patient schon besser, wenn er nur hingeht zum Arzt. Wenn dieser sich dann sogar die Zeit nimmt und ihm höchstpersönlich etwas erklärt, wächst das Vertrauen, dass Hilfe kommt, ins Unermessliche. Da ist es völlig gleich, was der Arzt sagt – und wenn es der Hinweis ist, dass er mal sehen will, ob ihm auch ein Nichtmedikament hilft. An Stelle des Placebos kann man daher auch „auf Null“ reduzierte (heruntergeschüttelte) homöopathische Zuckerkügelchen einnehmen oder ganz auf materielle Stoffe verzichten. Wenn man weiter forscht, wird man feststellen, dass allein die Zeit, die der Therapeut dem Patienten schenkt, ihr Geld wert ist.